In Le Fil blanc de la cascade erzählt Kenji Mizoguchi die Geschichte von Shiraito, einer fahrenden Schauspielerin, die sich in den Jurastudenten Kinya verliebt. Um ihm den Abschluss seines Studiums zu ermöglichen, legt sie Geld beiseite. Eines Tages entdeckt sie, dass ihr Vorgesetzter sie bestohlen hat. In ihrer Verzweiflung tötet sie ihn. Als sie vor Gericht kommt, ist ihr Gegenüber der zum Richter ausgebildete Geliebte. Dem Gesetz gehorchend, verurteilt er Shiraito zum Tode. Die aber entzieht sich durch Selbstmord.
Misato Mochizuki ist sowohl beeindruckt von der Frauenfigur Shiraito, die sich gegen eine Männerdomäne auflehnt, als auch von den grandiosen Licht- und Perspektiventechniken des Films. In ihrer Musik verbindet sie bewusst westliche mit japanischen Instrumenten. Sie doppelt nicht die Bilder und hält sich dabei zurück, emotionale Höhepunkte des Films durch musikalische Emphase zu überzeichnen.


Bibliografie:

Schulz, Reinhard: Stumme Wirkung und ihre Klänge. Misato Mochizukis Musik zum Film Taki no Shiraito, in: Programmheft der Philharmonie Luxemburg zum 31. Oktober 2008, S. 11-18.