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Helmut Lachenmann (*1935) Guero

[Klav] 1969/88 Dauer: 5'


Uraufführung: Hamburg, 1. Dezember 1970

EB 9018 | 21,89 €21,09 €21,69 €20,50 €19,90 €19,90 €24,88 €21,69 €20,70 €22,69 €20,99 €21,09 €20,90 €20,90 €19,90 €20,70 €21,69 €20,50 €20,90 €20,90 €21,69 €20,90 €21,09 €22,09 €21,09 €20,90 €20,90 €

8 Seiten | 23 x 30,5 cm | 60 g | ISMN: 979-0-004-17902-4 | geheftet

  • Beschreibung

Guero ist eine Studie, angeregt von Alfons Kontarsky, als dieser eine Sammlung kurzer Klavierstücke herausgab, denen charakteristische neue Spieltechniken zugrundeliegen sollten.
Die jenem lateinamerikanischen Instrument abgeschaute Spielweise, das Gleiten über eine geriffelte harte Oberfläche, ist indes „charakteristisch“ allenfalls im prinzipiellen Sinn, nämlich als Beispiel eines verfremdeten Umgangs mit einem kulturellen Requisit wie dem Konzertflügel, dessen eingebürgerte Bedeutung hier höchstens als umgangene wirksam wird. Der unmittelbar wahrzunehmende klanglich-formale Zusammenhang bezieht sich in diesem Stück auf die sich anbietenden verschiedenen „Guero“-Klaviaturen (Tastenflächen, Wirbel, Saiten) jenes Möbelstücks und auf die daran geknüpften Bewegungsformen als Varianten eines quasi perforierten Glissandos.
In seiner einfachen Koppelung von Verweigerung und Angebot bedeutet Guero eine manuelle und zugleich psychologische Studie für den Pianisten, der, von seinem pianistischen Repertoire im Stich gelassen, dennoch als Musiker ausharren und sich finden muß; - eine Studie auch für den Hörer.
(Helmut Lachenmann, 1977)

Guero, Studie über einen Verfremdungsgebrauch: Das Klavier als sechsmanualige Variante (Tastenflächen, Wirbel, Saiten) jenes lateinamerikanischen Instruments (eigentlich „Guiro“) verweigert sich und bietet sich neu an. Eine Spielstudie auch für den Pianisten, der von seinem erworbenen pianistischen Können getrennt wird und dabei nun erst recht als Musiker sich finden muß; in der strikten Beschwörung des „Un-Klangs“ nicht zuletzt auch eine Studie für den Hörer selbst.
(Helmut Lachenmann, 1987)


CDs/LP:
Roland Keller
CD col legno 429 356-2
Helmut Lachenmann
CD Montaigne Auvidis MO 782075
Helmut Lachenmann
LP ABT ERZ 1003
Marino Formenti (Klavier)
CD Col legno WWE 20222
Yukiko Sugawara
Musik in Deutschland 1950-2000
CD RCA 74321 73590 2
Herbert Schuch (Klavier)
CD Oehms Classics, OC 593
Herbert Schuch (Klav)
CD OEHMS CLASSICS OC 012 (8 CDs)


Bibliografie:

Ivry, Benjamin: Fanning the Flames, in: International Piano 71 (2018), Mai/Juni-Heft, S. 25-29
Jahn, Hans-Peter: „simultan“ – eine Erinnerung, in: Neue Zeitschrift für Musik 167 (2006), Heft 1, S. 12-15.
ders.: „… meinetwegen mickrig … schäbig … nicht bösartig …“. 12 Annäherungen an die (komponierende) Person Helmut Lachenmann, in: auf (-) und zuhören. 14 essayistische Reflexionen über die Musik und die Person Helmut Lachenmanns, hrsg. von Hans-Peter Jahn, Hofheim: Wolke 2005, S. 211-238.
Nimczik, Ortwin: Wie Klaviere auch klingen können. Den Klang von Klavieren neu entdecken mit Helmut Lachenmanns „Guero“ und Claus Kühnls „Klang und Stille“, in: Musik und Bildung 39 (2007), Heft 4, S. 64-68.
Nonnenmann, Rainer: Das unerkannt Bekannte. Kritische Anmkerungen zum Verfremdungsgebrauch in Helmut Lachenmanns „Guero“ (1970), in: Musiktheorie 2/2000, S. 111-120.
Ott, Immanuel: Bewegung komponieren, in: Musik & Ästhetik, Heft 59, Juli 2011, S. 46-54.
Schlothfeldt, Matthias: Komponieren im Unterricht (= FolkwangStudien 9, Hildesheim u. a.: Olms 2009, dort S. 275-286.

Breitkopf & Härtel KG

Breitkopf & Härtel, 1719 gegründet, ist der älteste Musikverlag der Welt. Schon im 18. Jahrhundert betreute der Verlag bedeutende Komponisten und setzt diese Tradition auch heute fort. „Breitkopf Pädagogik“ bringt neue musikpädagogische Konzepte, „Breitkopf Urtext“ garantiert Interpreten wissenschaftlich einwandfreie Ausgaben.
Entdecken Sie unsere Geschichte auf www.first-in-music.com und unsere Podcasts auf breitkopf.podigee.io

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© Breitkopf & Härtel - Letzte Änderung: Dec 4, 2025