Ausgangspunkt des Stückes ist der Hauptrhythmus der 3. Szene des 3. Aktes aus Alban Bergs Wozzeck. In verschiedenen Spreizungen, Stauchungen, Verzerrungen usw. bildet dieses Rhythmusmodell das strukturelle Rückgrat des Stückes.
Die Musik entsteht aus dem Widerspruch zwischen diesem - im weitesten Sinne - Ostinato-Gedanken und einer dazu völlig querstehenden Materialentwicklung. Solche Auseinander-Setzung mit "Benennbarem" ist unterschiedlich deutlich ausgeprägt, Denkmodell des Stückes auf verschiedenen (Parameter-)Ebenen.
Darüber hinaus ist es mir in der derzeitigen, nicht nur in der Kunst weitgehend orientierungslosen Situation nicht möglich, kompositorisch direkt, etwa im Sinne von "politischer" Musik, auf den gegebenen Anlaß zu reagieren.
Allerdings kann das Stück verstanden werden als subjektiver und - das ist mir natürlich bewußt - ohnmächtiger Einspruch gegen sich überall wieder breitmachende reaktionäre, militaristische und zum Teil offen faschistische Denkstrukturen.
(Jörg Birkenkötter)