* [...] jede Vision soll nach vorne weisen,
* sie kann nicht zurück: man
* muss machen, was man nicht weiss (Eduardo Chillida)
* Der Horizont fängt da an, wo unsere Grenzen definiert werden. (Edmond Jabès)

Das Stück ist eine Hommage an den spanischen Bildhauer und Maler Eduardo Chillida. Sein Werk und einige seiner Ideen waren während des Kompositionsprozesses präsent.

In Elogio del horizonte (das ist auch der Titel eines der Werke Chillidas) werden in musikalischer und poetischer Art verschiedene Wege durch die Horizontlinie vorgeschlagen, um diese als Grenze zu sehen und auch als Möglichkeit, darüber hinaus zu schauen. Die Komposition nähert sich diesen Grenzen und berührt die Art, sie zu überschreiten. Diese Grenzen werden musikalisch durch verschiedene Materialien dargestellt, Materialien, die die Grenze des Hörbaren überschreiten, Materialien, deren Geschwindigkeit als unmöglich wahrgenommen werden könnte, oder Grenzen der Wahrnehmung, die der Übersättigung durch Information entstammen und schließlich auch Grenzen, die im Raum dargestellt werden: Grenzen des Konzertsaals, maximale Verbreitung der Klangquellen im Raum, die mit vier Instrumentalisten (zwei Duos) als Echo agieren: zwei Klarinetten sind links und rechts auf dem Rand der Bühne platziert, und zwei Streicher (Violine und Bratsche) erklingen von oben aus der Ferne. Die Grenzen werden von allen vier
Intrumentalisten signalisiert, und die Solo-Klarinette stellt im Zentrum den Zentralpunkt dar, von denen sie mit den Grenzen der Architektur spielt. Von hier aus lässt sich diese Horizontlinie wahrnehmen.

Das Stück ist dem Klarinettisten Joan-Enric Lluna gewidmet. Es war ein Auftragswerk des Orquesta Nacional de España, das unter der Leitung von Miguel Harth-Bedoya am 13. Juni 2007 im Auditorio Nacional in Madrid zur Uraufführung kam. (José M. Sánchez-Verdú)


CD:
Joan-Enric Lluna (Klarinette), Orquesta Nacional de Espana, Ltg. Miguel Harth-Bedoya
CD Kairos 0012782KAI