Mit dem 2. Klavierkonzert d-moll op. 40 wird in der Leipziger Mendelssohn-Gesamtausgabe eine zentrale Komposition veröffentlicht, zu der die Herausgeber mit bisher ungedruckten, authentischen Werkfassungen aufwarten können. Völlig unbekannt ist bisher, dass Mendelssohn bei seinem 2. Klavierkonzert von Anfang an auch die Begleitung durch Streichorchester ermöglichen wollte. In der Gesamtausgabe wird diese Alternative als separate Partitur erstmals veröffentlicht. Zusätzlich erscheint, ebenfalls als Erstdruck, die von Mendelssohn eingerichtete Studienfassung für Soloklavier. Das Konzert entstand 1837 für das Musikfest in Birmingham und wurde dort am 21. September uraufgeführt, wobei der Komponist den Solopart spielte. Es erschien im Sommer 1838 annähernd zeitgleich bei Novello in London, Schonenberger in Paris und Breitkopf & Härtel in Leipzig. Die Ausgabe bestand aus Klavierstimme und Orchesterstimmen (bei Novello ohne Bläserstimmen). Die Klavierstimme versah Mendelssohn in den Pausen des Soloparts und an einigen weiteren Stellen mit Noten in Kleinstich, die partiell einen Klavierauszug der Orchesterbegleitung boten. Dadurch war das Werk durch einen einzigen Spieler darstellbar. In die Streicherstimmen fügte er, ebenfalls in Kleinstich, ausgewählte Noten aus den Bläserstimmen ein, die mitgespielt werden sollten, falls nur Streicher zur Verfügung stünden.Die vorgelegte Edition bietet neben der Partitur für vollständige Besetzung erstmals eine Partitur für Klavier und Streichorchester, die anhand der Stimmen erstellt wurde, sowie im Anhang die Klavierstimme in der ihr vom Komponisten gegebenen Gestalt eines Klavierauszuges zu zwei Händen. In dem Band kommen ferner eine Frühfassung der Klavierstimme, die überlieferten Skizzen und Entwürfe zu dem Werk sowie eine Liste des Komponisten mit Änderungen, die er in den Orchesterstimmen nach den ersten beiden Aufführungen vorgenommen hatte, zum Abdruck.