Die Anregung zur Komposition des Konzertes geht von Annerose Schmidt aus und liegt schon einige Jahre zurück. Andere Vorhaben und Termine ließen den Plan vorerst nicht zur Ausführung gelangen. Im Herbst 1969 begannen die ersten konzeptionellen Besprechungen mit der Solistin, an denen sich auch der Dirigent Gert Bahner beteiligte und gleich sein Interesse für die Uraufführung bekundete. Die Kooperationsgemeinschaft Wildberg, die seit langem eng mit der Komischen Oper verbunden ist, konnten wir als gesellschaftlichen Auftraggeber gewinnen.

Mit der Komposition begann ich am 2.Januar 1970 und schloß sie am 17.Juli des gleichen Jahres ab. In dieser Zeit habe ich mehrfach mit meinen Skizzen Annerose Schmidt und Gert Bahner konsultiert.

Das Konzert besteht aus vier Abscnitten, die ineinander übergehen. Jedem Abschnitt liegt eine bestimmte emotionelle Situation zugrunde. Dem 1. eine konflikthaft dramatische , dem 2. eine lyrisch espressive, dem 3. eine heiter groteske und dem 4. eine finalhafte. Jeder Abschnitt hat ein bestimmtes musikalisches Ausgangsmaterial: einen 8-stimmigen Akkord, eine Ganztonfolge, eine 12 - Tonfolge und eine diatonische Tonfolge. Der Klavierpart ist virtuos angelegt und dominiert dem Orchester gegenüber. Ich habe versucht, das Verhältnis zwischen Soloinstrument und Orchester dialektisch anzulegen und somit in den meisten Fällen auf eine gewohnte strukturell thematische Verarbeitung verzichtet.

Siegfried Matthus


CD/LP:
Annerose Schmidt, Staatskapelle Dresden, Ltg. Herbert Bloomstedt
CD Berlin Classics 9394-2
Annerose Schmidt, Staatskapelle Dresden, Ltg. Herbert Blomstedt
LP Deutsche Schallplatten Berlin, Nova 8 85 105