Die Vier Stücke für Orchester und Tonband sind von mir als musikalische Cartoons gedacht.
Schon in „Banlieue/Schauplätze der Revolution“ haben die Karikatur des Generals Trochu und die Haltung der Louise Michel auf dem Bild ihrer Verhaftung die Bombastik beziehungsweise den stolzen Stimmcharakter des Sängers zu steuern versucht (er muß beim Singen die Haltung von Louise Michel einnehmen).
Das Faszinierende an der Karikaturtechnik ist für mich die Methode der Darstellung. Entweder werden charakteristische Merkmale übertrieben, oder sie erfahren bezeichnende Verwandlungen (zum Beispiel die Wirbel eines Rückgrats werden durch Geldstücke ersetzt). Die Auswahl der überzeichneten und collagierten Details sowie die Art ihrer Gestaltung und Zusammensetzung markieren die Brandpunkte der Kritik und wirken gleichzeitig lustvoll auf den erkennenden Betrachter. Solche Techniken lassen sich auch ohne weiteres innerhalb der fließenden Spezifik musikalischer Zeit denken, da ihnen Bewegung innewohnt.
Cartoons sind nicht immer witzig oder lustig. Sie sind oft böse, fratzenartig, manchmal einfach nur zeigend.
Anstatt Unterschriften tragen meine Vier Stücke Überschriften: 1. Prélude, 2. Olympische Operation, 3. Metafüßig, 4. Réplique.
(Nicolaus A. Huber, 1988)