Seine Achte Symphonie in F-dur entwarf Beethoven zwischen Herbst 1811 und den Wintermonaten 1812/13, direkt nach Vollendung der Siebten, sodass dieses Symphonienpaar in noch dichterer Aufeinanderfolge entstand als die beiden vorangegangenen der 3./4. und der 5./6. Symphonie. In einer Probeaufführung im April 1813 erklangen beide Werke gemeinsam, uraufgeführt wurde die Achte jedoch erst im Februar 1814, zweieinhalb Monate nach der Siebten. Die Gründe dafür sind unbekannt.

Im Gegensatz zu vielen anderen seiner Werke hat Beethoven bei der Erstausgabe der Achten (1817) sorgfältig Korrektur gelesen, sodass der Druck vergleichsweise wenige Fehler enthält. Allerdings enthält die Stichvorlage des Kopisten Diabelli (damals noch Angestellter des Verlags Steiner) teils auch Ergänzungen und Glättungen, deren Autorisierung durch den Komponisten fraglich ist. Herausgeber Ernst Herttrich ist es im Rahmen der neuen Beethoven-Gesamtausgabe dennoch gelungen, auf der Basis des Autographs und der Erstausgabe einen akribisch und mit großer Umsicht erstellten Notentext vorzulegen, der als Edition der „Fassung letzter Hand“ größte Plausibilität und Gültigkeit besitzt.