Chopins Klavierkonzert Nr. 1 e-moll op. 11 gehört zu den beliebtesten Virtuosenkonzerten für Klavier. Zusammen mit seinem Klavierkonzert op. 21, das etwa zeitgleich um 1829/30 entstand, startete der zwanzigjährige Solist seine glänzende Karriere in Europa. Nach seinem Studium in Polen zog Chopin nach Paris. Dort hatte Friedrich Kalkbrenner, einer der bekanntesten Pianisten der damaligen Zeit und Chopins großes Vorbild, eine Virtuosenschule gegründet. Ihm widmete Chopin auch sein Klavierkonzert Nr. 1.

Gegenüber seinem Freund Tytus Woyciechowski berichtete Chopin von „lebhaften Bravorufen“ nach der Uraufführung am 11. Oktober 1830 in Warschau. Weitere Erfolge feierte er bei Konzertreisen im Ausland mit diesem durch kapriziöse und technisch anspruchsvolle Läufe und Figuren so faszinierenden Klavierkonzert. Auffallend ist außerdem der kantable Stil sowie die zahlreichen koloraturartigen Verzierungen. Vorbild für dieses brillante Virtuosenkonzert war u. a. das Klavierwerk Johann Nepomuk Hummels. Bezeichnend ist, dass das Klavier stets dominiert, während das Orchester oftmals nur begleitendes Beiwerk ist. Im Schlusssatz liefert Chopin mit dem lebhaften Rondo im 2/4-Takt nach Art einer Polka eine Hommage an sein Heimatland Polen.

Der Klavierauszug wurde durch den zeitgenössischen Komponisten und Pianisten Carl Reinecke erstellt, der im Orchesterpart (Klavier II) zusätzliche Hinweise zur Instrumentierung gibt. Bezeichnungen und Verzierungsvarianten im Solopart (Klavier I) des berühmten polnischen Pianisten Ignaz Friedmann ergänzen die Ausgabe. Breitkopf & Härtel liefert hierzu ein komplett käufliches Aufführungsmaterial mit Stimmen, Partitur und Studienpartitur.