Körök (ungarisch: Kreise) benennt einerseits jene Zentralgeste die als kreis- bzw. halbkreisförmiges Motiv die Grundlage des Werkes bildet. Außerdem deutet das Wort auf die magischen (manischen) Gedankenkreise hin, die in den letzten Jahren mein kompositorisches Arbeiten bestimmen. Es handelt sich hierbei um immer wiederkehrende Formdispositions- und dramaturgische Entwicklungslösungen, aber auch um rekurrierende, konkrete Klangmaterialien, Gesten und um die mehrdimensional-lineare Komponierweise, die mich seit etwa zehn Jahren beschäftigt.
Als ein wichtiger Aspekt bei meiner Dubai-Erkundung stellte sich für mich die spannende Frage, wie direkte Stadtimpulse auf meinen komponierenden Alltag wirken. In einer Schilfhütte im historischen Stadtteil Bastakiya, im Bann aufregender Spaziergänge am Ufer des Dubai Creek und im äußerst lebendigen und bunten Marktviertel Bur Dubai entstanden Teile meiner Komposition manische Linien für 6 Klarinetten und Klavier. Die mit dem Material dieses Stückes organisch verbundenen Stadterlebnisse habe ich wiederbelebt, indem ich ...Körök aus manische Linien heraus entwickelte und die in Dubai heranwachsenden Gedanken in extrem potenzierter Form ausarbeitete.
(Márton Illés)


CD:
Ensemble Modern, Ltg. Franck Ollu
CD WERGO WER 6594 2