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  • Baur: Sinfonische Metamorphosen ueber Gesualdo

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Jürg Baur (1918–2010) Sinfonische Metamorphosen ueber Gesualdo

[orch] 1981 Duration: 17'

picc.2.2.cor ang.2.B-clar.2.dble bsn – 4.3.3.1. – timp.perc(3) – hp – cel – str


World première: Bremen, February 1, 1982

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Gesualdo, Don Carlo, Fürst von Venosa (1560-1613) gehört zu den eigenwilligsten italienischen Madrigal-Komponisten der Spätrenaissance. Seine ungewöhnlich kühne, selbst für heutige Ohren modern klingende Harmonik, seine chromatischen Stimmfortschreitungen, seine übersteigerte expressive Tonsprache regten mich schon vor Jahren zu einer größeren Orgelkomposition an und inspirierten mich 1981 zu den »Sinfonischen Metamorphosen«. Dieses Werk ist eine vielgestaltige weitausgesponnene Fantasie. Sieben choralartige typische Klangbeispiele aus Gesualdos späten fünfstimmigen Madrigalen (4., 5. u. 6. Band) werden teils streng, teils frei zitiert und von Holz- oder Blechbläsern intoniert. Diese Zitate gliedern, als formale und inhaltliche Schwer- und Ruhepunkte, den Verlauf des gesamten Werks. Jedes Zitat steht zu Beginn eines neuen Satzabschnitts; die darauffolgenden »Metamorphosen« entwickeln sich als rhapsodische kontrastreiche Charakterstücke.

Im »Preludio« werden aus den vertonbaren Buchstaben vom Namen »Gesualdo« (G - E - Es - A - D) schwebende Klangflächen, rezitativische Gedanken und ein prägnantes rhythmisches Paukenthema gebildet. Diese „Grundelemente" (Grundstrukturen) tauchen im Verlauf des Stücks immer wieder leitmotivisch auf. Im zweiten Abschnitt stehen sich lineare Streicher-Episoden und dichte Bläser-Klangballungen kontrastierend gegenüber. Der dritte Teil läuft als Passacaglia (Thema ist der Bass eines Gesualdo-Zitats) in mehreren Variationen ab. Im vierten Abschnitt dominiert lebhafte Streicherbewegung, kontrapunktiert von tiefen Bläser-Signalen. Der fünfte Teil steigert sich- nach kantablem Beginn- zum ekstatischen Trauermarsch. Abschnitt sechs stellt sich als »Rondello« dar, mit um sich selbst kreisenden Klangfiguren (in verschiedenen Tongruppen (zwei, drei, fünf). Im siebten und letzten Teil wird die verhalten-resignierende Stimmung des Anfangs beschworen, ehe eine knappe Stretta in den hymnischen Schluß mündet.

In den Textender ausgewählten Zitatstellen geht es meist um Todessehnsucht, Liebesqual und Verzweiflung.
z. B. 1. und 2. Zitat: Moro lasso, al mio duolo (Ich sterbe, matt, an meiner Qual) (6. Buch)
3. Zitat: Giä piansi nel dolore; o dolorosa Sorte (Schon weinte ich in Schmerzen, oh schmerzliches Geschick) (6. Buch)
4. Zitat: Ahi giä mi discolerö (Ach schon entfärbte ich mich) (Wehe, der Tod kommt) (4. Buch)
5. Zitat: Dolcissima mia vita (Mein allerliebstes Leben) (Dich zu lieben oder zu sterben) (5. Buch)
6. Zitat: lo moro (Ich sterbe) (5. Buch)

Dem Werk liegen zwar eine Reihe von dodekaphonischen Strukturen zugrunde (die teilweise von Gesualdos Klangzitaten abgeleitet wurden), doch sind die einzelnen Abschnitte auf„tonale" Pfeiler (G - E - A - D) gegründet; das Stück beginnt in G und endet aufD, ist also übergeordnet tonal konzipiert, - der Versuch einer Synthese moderner Ausdrucksmittel von Vergangenheit und Gegenwart. Die »Metamorphosen« sind ein Stück Bekenntnismusik - Bekenntnis zum Leben und Schaffen Gesualdos, eines Mannes, der vom Schicksal gezeichnet war, denn der Chronik Neapels bekannt war durch die Ermordung seiner ersten Frau und ihres Liebhabers. Dieser eminente Musiker war zugleich ein Mensch von übertriebener Sensibilität und wilder ekstatischer Heftigkeit: „Er wurde von einer Horde von Dämonen heimgesucht, die ihm keine Ruhe gaben", heißt es in einem zeitgenössischen Bericht. Seine Kunst und sein Leben stand unter dem Gesetz der inneren Zerrissenheit, zwischen Auflehnung und Resignation (Verzweiflung und Hoffnung), zwischen Zartheit und Leidenschaft. Davon will meine Musik etwas aussagen.

(Jürg Baur)


CD:
Sinfonieorchester des Westdeutschen Rundfunks, cond. Rudolf Barschai
CD Thorofon CTH 2270

Bibliography:

Abels, Robert: Studien zur Gesualdo-Rezeption durch Komponisten des 20. Jahrhunderts (= Studien zur Musik 20), Leiden u. a.: Wilhelm Fink 2017, pp. 277-345, 485-489.
Wallerang, Lars: Die Orchesterwerke Jürg Baurs als Dialog zwischen Tradition und Moderne, Köln: Dohr 2003.

Breitkopf & Härtel KG

Breitkopf & Härtel, founded in 1719, is the oldest music publishing company in the world. Already dealing with leading composers in the 18th century, Breitkopf continues this tradition today. “Breitkopf Pädagogik” stands for new music-pedagogical concepts. “Breitkopf Urtext” guarantees musicologically flawless editions for interpreters.
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© Breitkopf & Härtel - Last update Apr 16, 2021