In dem 1959 komponierten Concertino stehen dem Streichorchester drei Holzbläser (Flöte, Oboe, Klarinette) quasi solistisch gegenüber und bestimmen einzeln, duettierend oder im dreistimmigen linearen Satz Struktur und Thematik des Werkes. Die Komposition gliedert sich symmetrisch in fünf ineinander übergreifende Abschnitte. Im Anfang und Ende steht eine freie Improvisation in langsamen Zeitmaß; nacheinander entwickeln Klarinette, Oboe und Flöte das aus einer Zwölftonreihe geformte Hauptthema, welches zugleich, in verschiedenen Verwandlungen, das gesamte thematische Material für alle Sätze bildet. Die beiden imitatorisch angelegten Scherzoteile umschließen als Mitte des Concertinos eine ausdrucksvolle Kantilene für die Oboe. Zusammen mit den vereinzelt solistisch hervortretenden Pauken übernehmen die Streicher eine vorwiegend rhythmische Begleitfunktion.
(Jürg Baur)