Symphonie, Symphonische Dichtung, Phantasie oder doch etwas ganz Anderes? Während der Arbeit an der Sechsten Symphonie war Sibelius sich lange Zeit nicht sicher, was sein neues Orchesterwerk denn nun werden und wie er es benennen sollte. In der Zeit des finnischen Bürgerkrieges und in finanziellen Nöten, die Sibelius immer wieder dazu zwangen „Brotarbeiten“ oder „kleine Sachen“ anzufangen, musste er die Arbeit an der Symphonie immer wieder unterbrechen. So ist es nicht verwunderlich, dass viele kleine Ideen für andere Werke immer wieder im Material der Sechsten mündeten. In einem Brief an einen Freund, beschreibt er seine frühen Ideen zum Werk: „Die 6. Sinf. ist in ihrem Charakter wild und aufgewühlt. Dunkel mit pastoralen Kontrasten. Wahrscheinlich in 4 Sätzen mit einem Schluss, der zu einem dunklen Orchesterbrausen anwächst, in dem das Hauptthema ertrinkt.“ Der Herausgeber, Kai Lindberg, legt nun die Fassung letzter Hand im Rahmen der Gesamtausgabe vor.