1919 war ein regelrecht symphonisches Jahr im Schaffen von Jean Sibelius: er überarbeitet seine 5., beginnt die 6. und skizziert gleichzeitig eine Fantasia sinfonica, aus der sich dann bis Anfang 1924 die einsätzige 7., die letzte erhaltene Symphonie entwickeln sollte. Obwohl der Druck von Partitur und Stimmen erst nach etlichen Aufführungen erfolgte, war das Material nicht fehlerfrei und wurde zu Sibelius Lebzeiten auch nur halbherzig korrigiert. Die Rezeption der 7. Symphonie in der zeitgenössischen Presse war zwiespältig. Sibelius sah sich zwischen den Fronten der modernen Entwicklungen und der konservativen Kritik, die in ihm einen tonalen Fels in der chaotischen Brandung sehen wollten. Nicht zuletzt deshalb schwieg der finnische Komponist seither bzw. vernichtete später das Manuskript seiner 8. Symphonie.