Wenn Jean Sibelius seine 3. Symphonie wirklich als unglücklichstes Kind bezeichnet hat, dachte er dann vielleicht nicht nur an die zögerliche Rezeption, sondern auch an die schwierige Geburt des Werks? 1904 begonnen, griff Sibelius seine wenig eindeutigen Skizzen dann 1906/07 wieder auf und änderte noch bis zur letzten Probe vor der Uraufführung. Doch damit war die endgültige Gestalt der Dritten noch nicht erreicht, wie Timo Virtanen darlegt. Der Herausgeber gleichzeitig Editionsleiter der Sibelius-Gesamtausgabe hat kürzlich seine Dissertation über die 3. Symphonie vorgelegt und dabei der Entstehung und den Skizzen breiten Raum gewidmet. Er ist dadurch quasi prädestiniert, die verschiedenen Quellen kompetent zu sichten und das Werk im Rahmen der Gesamtausgabe in der Fassung letzter Hand vorzulegen.