Am Rande eines märkischen Dorfes in der Nähe von Berlin lebe und arbeite ich auf einem von dichten Kiefern bewachsenen Waldgrundstück, das auf der einen Seite von einem See begrenzt ist. Das Beaobachten der Natur in ihren vielfältigen Erscheinungen, im Wechsel der Jahreszeiten und der verschiedenen Wetter, aber auch in ihrer Gefährdung und Bedrohung durch die heutige Zivilisation ist für mich ein tägliches Erlebnis.

Das Orchesterkonzert „Die Windsbraut“, das Paukenkonzert „Der Wald“ und das Harfenkonzert „Der See“ sind von dieser Landschaft inspiriert und dort entstanden.

Der See, auf dem kein Motorboot fahren darf, hatte bis vor wenigen Jahren wunderbar klares Wasser, dann begann dieses sich erschreckend zu trüben. Vermutungen und Verdachte bestätigten sich: landwirtschaftliche Abwässer wurden in den See geführt. Die Proteste der Anwohner verhinderten dies sehr schnell, aber würde sich unser See jemals von dieser  Verseuchung erholen? Jahrelang beobachteten wir mit Bangen den Regenerationsprozess - und wirklich  hat es diesmal die Natur noch aus eigener Kraft geschafft: unser See hat wieder reines und klares Wasser, das wir nun mit besonderer Sorgfalt als wichtige Lebenssubstanz umsorgen und behüten.

Die Harfe liebe ich sehr und habe sie in vielen meiner Kompositionen eingesetzt. Daher stammt auch meine Bekanntschaft mit Jutta Zoff, die ich sehr verehre und bewundere. Unsere langjährige Freundschaft begann mit einem dramatischen Akzent. Als im Jahre 1968 meine Oper „Der letzte Schuss“ in Dresden aufgeführt wurde, schlug mir Frau Zoff die Harfenstimme mit den Worten um die Ohren: „Bevor Sie wieder für Harfe schreiben, beschäftigen Sie sich erst einmal mit dem Instrument!“  Sie wird meine Schilderung vielleicht im einzelnen bestreiten, wie auch immer - jedenfalls hatte sie völlig recht.

Sehr intensiv habe ich dann die technischen Möglichkeiten und die Ausdrucksstärken der Harfe studiert und danke Frau Zoff wichtige Hinweise und Ratschläge. Wenn bei der ersten Probe einer Uraufführung mein fragender Blick von Frau Zoff mit wohlwollendem Kopfnicken beantwortet wird, dann weiß ich: die Harfenstimme ist in Ordnung.

Mein Harfenkonzert  „Der See“  ist Jutta Zoff aus Verehrung und Dankbarkeit gewidmet.